Finnische Pulla
Wem der deutsche Stuten zu pröffig ist und die diversen Klumpen darin ekelig findet, der sollte mal diese finnische Köstlichkeit probieren: Pulla – ein finnische Hefestuten/-zopf, der einfach nur Hammer schmeckt. Für dieses Osterwochenende habe ich den Stuten zum ersten Mal gemacht und ich wurde von meiner Familie derbe dafür gefeiert. Lass dich auch feiern, mit diesem Rezept.
Zutaten
- 650 g Dinkelmehl Typ 630
- 300 g echte lauwarme Milch (ich probiere das nächste mal Hafermilch aus)
- 110 g Zucker
- 125 g weiche Butter
- 42 g Hefe
- 1 Eigelb
- 10 g Salz
- 1 Vanilleschote (nur deren Mark)
- 1 Esslöffel Kardamom (gemörsert)
- 1 Schale einer Bio-Orange (gerieben)
- optional: Hagelzucker
Geräte
- Küchenwaage
- starker Hand- oder Standmixer mit Knethaken
- kleiner Topf (zum Erwärmen der Milch)
- größere Rührschüssel
- Esslöffel
- kleines Messer (um das Vanillemark aus der Schote zu kratzen)
- Reibe (für die Orangenschale)
- Backpinsel (für das Eigelb)
- Backpapier
- Backofen (mit 180 – 200°)
- Backblech
- Backfeste kleine Schüssel oder Überbackungsform (möglichst flach)
Zubereitung
- Alles auf einmal, bis auf die Butter, in eine Schüssel kippen.
- Mit einem Mixer mit Knethaken für 3 Minuten auf niedrigster Stufe rühren.
- Danach 9 Minuten bei mittlerer Stufe. (Hier hat unser alter Mixer angefangen zu qualmen, sei also bzgl. des notwendigen Powers gewarnt.)
- Butter hinzugeben und weitere 6 Minuten bei mittlerer Stufe kneten.
- Nun den Teig eine Stunde bei Zimmertemperatur (ca. 24°) gehen lassen.
- Teig aus der Schüssel nehmen und auf eine bemehlten Fläche mit den Händen durchkneten.
- Nun den Teig in drei Teile teilen und zu dickeren, ca. 20 cm langen Würsten rollen. (Geht gut mit zwei Händen, wie damals im Kindergarten die Knetwürste.)
- Nun die Würste zu Schnecken aufrollen und ca. 10 Minuten chillen lassen.
- Dann die Schnecken wieder entrollen und noch mal längere Würste, ca. 30 cm und etwas dünner, machen. Wer kein Maßband zur Hand hat, kann sich ans seinem Backblech orientieren: die Teigwürste sollten auf der längsten Seite von einem Ende bis zum anderen gehen.
- Nun wird geflochten, Töchter und Mütter wissen wie das geht. Männer guckt gut zu, dann lernt ihr auch mal was Sinnvolles. Am besten direkt auf dem Backblech und dort auf einem Backpapier flechten. Die Enden sollten schön abgerundet sein, dafür ggf. die Zopfenden unterschlagen.
- Nun darf der geflochtene Zopf wieder heia machen, bei Zimmertemperatur und für 60 bis 90 Minuten. Kurz vor dem Aufwachen kannst du den Backofen schon mal auf 180° mit Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Dann rein in den Ofen – möglichst weit unten. Darunter sollte ein weiteres Backblech oder Rost passen, auf dass du die mit Wasser gefüllte backfeste kleine Schüssel oder Überbackungsform stellen kannst. Möglichst nix direkt auf den Backofenboden stellen, denn der ist bei Ober- und Unterhitze voll heiß. Das Ganze dient der Dampferzeugung, nur falls ihr euch wundert.
- Die Backzeit beträgt 20 bis 25 Minuten und auf der Hälfte würde ich die Pulla mit dem Eigelb bestreichen. Du kannst es auch schon vor dem in den Ofen schieben machen, dann wird das Ei aber tendenziell sehr dunkel. Wer es süß mag, kann nach dem Bestreichen mit Eigelb noch den Hagelzucker über die Pulla streuen. Ich bin selber süß und kann gut auf den Zucker verzichten.
- Wer seinem Ofen oder meinen Zeitangaben nicht traut, kann mit einem Holzstäbchen (für Sushi) in die Pulla pieksen. Es sollte nix dran kleben bleiben und beim Klopfen auf die Pulla hohl klingen.
Pulla schmeckt in der Tat noch warm am Besten. Ohne alles. Nur mit Butter. Oder Marmelade. Wer schon mal in Finnland war, bekommt umgehend Fernweh – ein tolles Land. Guten Appetit!
PS Mein Rezept basiert auf diesem von Jonas Bauer. Danke für die Inspiration!